Vor rund 100 Jahren begann hier die Firmengeschichte als Rüstungsbetrieb.
Einige Jahre später dann wurde hier eine Anlage zur Produktion des wichtigen Additivs für Otto-Kraftstoff aufgebaut. Erstaunlich war dann, das im 2. Weltkrieg das Werk nicht bombardiert wurde da dieses auch kriegsentscheidend gewesen wären. Man nimmt an das hier beteiligte US Firmen daran interessiert waren, die Anlagen zu erhalten. Eine ähnliches Werk blieb auch unversehrt.
Die Rote Armee übernahm hier 1945 alles und begann sofort wieder mit der Produktion. Aber bald darauf entschloss sich die Siegermacht das Werk zu demontieren und abzutransportieren.
Als der Bedarf in der DDR am Ottokraftstoffzusatz weiter zu nahm, wurden auf den Grundmauern der alten Anlage wieder eine neue Produktion errichtet.
Nach der Wende wurde der Betrieb privatisiert, aber da der Benzinzusatz giftig war wurde er nach und nach aus dem Verkehr gezogen und der Absatz brach ein. Das Werk schloss dann nach der Jahrtausendwende und die Anlagen wurden ein Jahr lang zurück gebaut und die Flächen weitgehendst dekontaminiert. So konnten wir es lesen, ob das stimmt wissen wir nicht.
Aber bis auf einige kleine Stellen sah es so aus, als ob das gelungen wäre.
Übrig geblieben sind hier größtenteils leere Hallen, alle Einbauten wurden entfernt. Aber es gab trotzdem noch viel zu sehen. Wie die Betriebswäscherei, wo früher die Arbeitskleidung gewaschen wurde, die Wasserversorgung oder das Labor in dem die Qualität überprüft wurde.
Wir konnten Videos aus der damaligen Produktionszeit sehen, wo der hochgiftige Produktionsprozess dargestellt wurde. Respekt vor denen die hier einmal gearbeitet haben. Wir finden das sehr spannend hier noch einmal durch zu laufen und alles zu erkunden im Gefühl das es hier jetzt sauber ist…