Das Gefängnis wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und konnte damals rund 350 Männer inhaftieren. Später wurde es immer weiter ausgebaut und auch ein altes Kloster daneben wurde integriert und zum Frauentrakt umgebaut. Die Verbindungen wurden dann auch über Straßen der Innenstadt mit kleinen Brücken realisiert.
Das machte den ganzen Bau unfassbar unübersichtlich. Das bisher verwickelste Gebäude das wir je erkundeten. Der Zugang war sehr glücklich möglich geworden und man hatte immer im Kopf, das man da ja auch wieder raus musste. Wie man sich denken kann, ist ein anderer Weg bei solch einer Art von verlassenem Ort nicht so einfach möglich wie sonst. Also irrten wir umher um den Männertrakt zu finden und standen dann irgendwann in dieser Halle von der sternförmig die Zelltrakte abgingen.
Das Frauengefängnis war dann aber viel wohnlicher gestaltet und das gefundene Spielzeug lässt darauf schließen, das hier auch Mütter mit ihren Kindern inhaftiert wurden.
Die Innenstadtlage des Gefängnisses war den Stadtvätern aber ein Dorn im Auge und es wurde ein neues Gefängnis am Stadtrand gebaut. Seit 20 Jahren stehen die alten Gebäude nun leer.
Vor über 100 Jahren wurde hier das Gefängnis erbaut. Es hatte einen guten Ruf, da es eines der modernsten seiner Art war. Hier waren keine großen „Nummern“ sondern Kleinkriminelle inhaftiert. Seit den 1980er Jahren sitzen hier keine Häftlinge mehr ein. Vor einigen Jahren wurde das Gebäude verkauft und der neue Besitzer hat hier noch nichts groß weiter entwickelt. Konzepte sind vorhanden aber noch nicht umgesetzt.
Dieses ehemals einstöckige Gebäude wurde in den 1950er Jahren zu einer Ambulanz und später dann zu einem Krankenhaus umgebaut.
Haftkrankenhaus
Barkas
Es befindet sich auf dem Gelände des Untersuchungsgefängnisses des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin Hohenschönhausen.
Am Ende gab es hier Behandlungs- und Laborräume, einen OP-Saal, eine Röntgenstation und eine Leichenkammer. Hierher kamen Gefangene aus den 17 Untersuchungshaftanstalten des MfS. Die Häftlinge hier waren physisch oder psychisch schwer erkrankt, verletzt, überlebende von Suizidversuchen oder hungerstreikende die hier zwangsernährt wurden. Eine Haftverschonung gab es nicht. In der Zeit von 1959 bis 1989 wurden hier 2.694 Personen medizinisch versorgt.
Der Transport erfolgte in getarnten Barkas Fahrzeugen, die Häftlinge wussten nicht wo sie am Ende untergebracht wurden. Selbst Häftlinge vom Gefängnis gegenüber, brachte man in den Gefangenen-Barkas und fuhr minutenlang über das Gelände um die Häftlinge dann, praktisch gegenüber, abzuliefern. So dachten sie in ein anderes Krankenhaus verlegt wurden.
Auch mit einem umgebauten Waggon der DR, dem Gefangenensammeltransport kamen die Häftlinge aus der ganzen DDR hierher. Die Transportbedingungen in den kleinen Zellen war oft menschenunwürdig. Dazu kamen die langen Fahrzeiten und die diskriminierende Behandlung durch die 5 Wachleute. (Bild 1 bis 4)
28 Beschäftigte des medizinischen Dienstes des MfS arbeiteten hier. Da sie eng mit den Vernehmern zusammen arbeiteten, wurde die ärztliche Schweigepflicht hier auch nicht so Ernst genommen. Die Verhöre fanden oft direkt am Krankenbett statt. Auch wurde hier oft die Haftfähigkeit fürs MfS oder Gericht festgestellt, auch psychiatrische Gutachten wurden angefertigt.
Wir betreten ein altehrwürdiges Gebäude mitten in einer Kleinstadt, das die letzten 130 Jahre als Gefängnis diente.
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde hier in der jetzigen Form neu gebaut. Es entstand eine Burg die einem Grafen als Schloss diente. In den Folgejahrhunderten weitere Um-und Erweiterungsbauten. Bevor hier ein Zuchthaus einzog diente das Assemble als Amtssitz.
Dann bekam es die endgültige Bestimmung, die wohl auch den heutigen Namen verlieh.
Eine weiter Aufstockung der Etagen erfolge bald. In den knapp 300 Zellen wurden hier die „Gäste“ untergebracht. Zu Zeiten des Nationalsozialismus wurde hier die höchste Belegungszahl erreicht. Auch die Zahl politisch Inhaftierten stieg dramatisch an. Es waren sowohl Männer, als auch Frauen im Gefängnis- und Zuchthausteil untergebracht. Im Krieg erfolgte dann die Belegung mit Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen.
Bis zur Schließung kurz nach der Wende diente das Gefängnis der Inhaftierung politischer Häftlinge.
Seit dieser Zeit steht die alte Burg leer. Ein Verkauf an einen Privatmann brachte bis auf weiteren Verfall nichts. Dieser konnte dann einige Jahre später das Gelände an einen ausländischen Investor verkaufen, der aber bis auf Gespräche über eine Umnutzung auch nichts weiter machte.
Heute konnten wir ohne viel Anstrengung in das Gefängnis „eindringen“ und es erkunden. Leider hat auch hier der Vandalismus Einzug gehalten, aber die Erkundung hat trotzdem großen Spaß gemacht. Das Objekt ist ja auch kein großer Unbekannten in den Explorerkreisen.
Im Jahre 1906 wurde dieses Berliner Frauengefängnis erbaut, in unmittelbarer Nähe zum damaligen Amtsgericht. Mehr als 100 Jahre hat man straffällige Damen, Weiber und Mädchen hier eingesperrt.
„In Ermangelung“ straffälliger Frauen wurden am Ende hier auch Männer eingelocht.
Jetzt erfolgt hier bald der Umbau zur Stätte für Künstler.
Das Gefängnis in der Leistikowstraße 1 in Potsdam war eine Untersuchungshaftanstalt des Geheimdienstes Militärspionageabwehr der sowjetischen Besatzungsmacht in der SBZ bzw. DDR.
Das Gebäude wurde ursprünglich 1916 – 1918 vom Evangelisch-Kirchlichen-Hilfsverein errichtet. Nach der Potsdamer Konferenz im August 1945 wurden etwa 100 Häuser der „Nauener Vorstadt“, die an den Neuen Garten grenzt, von der sowjetischen Besatzungsmacht abgeriegelt und in „Militärstädtchen Nr. 7“ umbenannt.
Bis 1955 wurden dort Menschen unterschiedlicher Nationalität, darunter vor allem Sowjetbürger aber auch Deutsche festgehalten, erkennungsdienstlich behandelt, oft monatelang ohne jeden Rechtsbeistand verhört, teilweise misshandelt und zu unverhältnismäßig hohen Haftstrafen (in sowjetischen Speziallagern auf dem Gebiet der SBZ oder im Gulag) bzw. zum Tode verurteilt. Die Basis der Verurteilung durch sowjetische Militärtribunale bildeten zumeist erpresste Geständnisse.
Ab 1955 hielt der sowjetische Geheimdienst ausschließlich sowjetische Militärangehörige oder Zivilangestellte der sowjetischen Truppen dort fest. Wie viele Menschen der Geheimdienst insgesamt festhielt ist bis heute unbekannt. Etwa 80 Häftlinge des Gefängnisses Leistikowstraße Potsdam ließ der Geheimdienst an einem unbekannten Ort in Potsdam oder in Moskau nach ergangenem Todesurteil erschießen. Die Forschungen dazu dauern noch an. Das Gefängnis war bis zur Auflösung des KGB 1991 in Betrieb. Danach wurde es als Lager genutzt. Nach dem Abzug der sowjetischen/russischen Truppen aus Deutschland wurde es 1994 dem Evangelisch-Kirchlichen-Hilfsverein zurückgegeben.
Erbaut wurde das Haus Mitte des 19. Jahrhunderts. Hier befand sich zu DDR-Zeiten eine nicht zuletzt wegen der miserablen Bedingungen der Unterbringung berüchtigte Untersuchungshaftanstalt. Teilweise hausten die Gefangenen in nur zwei Meter breiten Buchten. Im Außenbereich befanden sich ebenfalls sehr kleine Parzellen, die wahrscheinlich für den Freigang benutzt wurden.
Dieses wurde 1901 für 52 Häftlinge erbaut. In den Zeiten des Nationalsozialismus beschlagnahmte die SA die Haftanstalt und missbrauchte sie als Haft- und Folterzentrale.
Nach dem Krieg wurde es bis 1954 als Anstalt für männliche Jugendliche genutzt, bis es danach für 5 Jahre als Militäruntersuchungsgefängnis der GSSD diente.
Die letzte Nutzung war dann ziviler Art, hier befand sich der Kostümfundus des Fernsehens der DDR mit einer Schneiderei. Ab 1980 entstand hier eine Gedenkstätte.
Zum Tag des offenen Denkmals konnten wir das Stasigefängnis in Hohenschönhausen besichtigen.
Hier wurde deutlich wie mit Menschen umgegangen wurde, die nicht ins System passten. Egal zu welcher Zeit wurde diese Anlage dafür genutzt, Informationen oder Geständnisse aus den Menschen zu pressen. In der DDR wurde dann das Areal zum Hochsicherheitstrakt ausgebaut.
Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen befindet sich aneinem Ort, der wie kaum ein anderer in Deutschland mit der44-jährigen Geschichte politischer Verfolgung in der SowjetischenBesatzungszone (SBZ) und der DDR verknüpft ist. Auf dem Gelände einer ehemaligen Großküche im Nordosten Berlinswurdenach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein sowjetischesSpeziallager errichtet.
Nach der Schließung des Lagers imOktober 1946 entstand im Keller des Gebäudes das zentralesowjetische Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland. 1951übernahm das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) dasGefängnis, erweiterte es 1961 durch einen Neubau und nutzte esbis 1989 als zentrale Untersuchungshaftanstalt. Tausende politischVerfolgte waren an diesem Ort inhaftiert, darunter fast allebekannten DDR-Oppositionellen.
Rund um die Haftanstalt in der Berliner Genslerstraße warenzugleich die zentralen Diensteinheiten ansässig, die beim MfS fürstrafrechtliche Ermittlungen und Gefängnisse zuständig waren: dieHauptabteilung IX und die Abteilung XIV, die direkt dem Ministerfür Staatssicherheit Erich Mielke unterstellt waren. Siekontrollierten sämtliche Ermittlungsabteilungen undUntersuchungshaftanstalten in den 15 DDR-Bezirken und leitetenderen Arbeit an. Der Ort bildete eine Art Zentralstelle kommunistischer Repression in Ostdeutschland.
Die Untersuchungshaftanstalt befand sich in einem militärischenSperrbezirk, der von derAußenwelt hermetisch abgeschlossen war. In dem Gebiet, das auf keinem Ostberliner Stadtplaneingezeichnet war, residierten noch weitere Diensteinheiten desMfS: der Operativ-technische Sektor (OTS), der u.a. für den Bauvon Abhöranlagen zuständig war, die Hauptabteilung IX/11 mitihrem geheimen NS-Archiv sowie ein Teil des Spionageapparatesder Hauptverwaltung A (HVA). Unmittelbar neben dem Gefängnisbefand sich bis 1974 das Arbeitslager „X”, in dem bereitsverurteilte Strafgefangene für den StaatssicherheitsdienstZwangsarbeit leisten mussten.