Archiv der Kategorie: Medizin

Klinik am Hang

Eine unscheinbare Klinik, direkt an einem Berghang.
Es finden sich keine Informationen darüber mehr. Das kleine Krankenhaus hatte einige Zimmer und einen OP Bereich.
Wie es scheint war hier kurz nach der Wende Schluss und das Gebäude wurde aufgegeben.

 

Haftkrankenhaus des MfS

Dieses ehemals einstöckige Gebäude wurde in den 1950er Jahren zu einer Ambulanz und später dann zu einem Krankenhaus umgebaut.

Haftkrankenhaus

Barkas

Es befindet sich auf dem Gelände des Untersuchungsgefängnisses des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin Hohenschönhausen.

Am Ende gab es hier Behandlungs- und Laborräume, einen OP-Saal, eine Röntgenstation und eine Leichenkammer. Hierher kamen Gefangene aus den 17 Untersuchungshaftanstalten des MfS. Die Häftlinge hier waren physisch oder psychisch schwer erkrankt, verletzt, überlebende von Suizidversuchen oder hungerstreikende die hier zwangsernährt wurden. Eine Haftverschonung gab es nicht. In der Zeit von 1959 bis 1989 wurden hier 2.694 Personen medizinisch versorgt.

Der Transport erfolgte in getarnten Barkas Fahrzeugen, die Häftlinge wussten nicht wo sie am Ende untergebracht wurden. Selbst Häftlinge vom Gefängnis gegenüber, brachte man in den Gefangenen-Barkas und fuhr minutenlang über das Gelände um die Häftlinge dann, praktisch gegenüber, abzuliefern. So dachten sie in ein anderes Krankenhaus verlegt wurden.
Auch mit einem umgebauten Waggon der DR, dem Gefangenensammeltransport kamen die Häftlinge aus der ganzen DDR hierher. Die Transportbedingungen in den kleinen Zellen war oft menschenunwürdig. Dazu kamen die langen Fahrzeiten und die diskriminierende Behandlung durch die 5 Wachleute. (Bild 1 bis 4)

28 Beschäftigte des medizinischen Dienstes des MfS arbeiteten hier. Da sie eng mit den Vernehmern zusammen arbeiteten, wurde die ärztliche Schweigepflicht hier auch nicht so Ernst genommen. Die Verhöre fanden oft direkt am Krankenbett statt. Auch wurde hier oft die Haftfähigkeit fürs MfS oder Gericht festgestellt, auch psychiatrische Gutachten wurden angefertigt.

Baumwipfelpfad Beelitzer Heilstätten

An einem regnerischen Herbsttag besuchten wir die alten Heilstätten. Diese sind mittlerweile erschlossen und werden umgebaut oder touristisch genutzt. Wir beginnen im Sektor A mit einer Führung durch die alte Chirurgie A1, die immer noch unsaniert da steht. Der Baumpfad geht über das Alpenhaus A3 und wurde immer weiter ausgebaut, soll am Ende dann auch über die Chirurgie gehen. Die Gebäude A4, A5 und A6 sind noch unsaniert. Zum Glück verirrten sich an diesem Tag nur wenige Menschen dort hin und man hatte seine Ruhe.

Dann guckten wir uns noch in den anderen Sektoren um. Das Männer Lungenheilgebäude, auch als „Withney Houston Haus“bekannt (B1) ist im Endstadium der Sanierung und erstrahlt in neuem Glanz.

Auch rund um das Heizwerk ist nichts wieder zu erkennen, Bäckerei, Fleischerei und Wäscherei sind in Renovierung (C3, C4, C6) auch auf dem Gelände des Männersanatoriums sind Arbeiten in Gange, wir wurden freundlich aber bestimmt vom Gelände gebeten. Alles in Allem ist der Charme der vergangenen Zeit nicht mehr vorhanden, die Heilstätten erwachen zu neuem Leben.
Weiter Links von den investoren:

Sektor C: Quartier Beelitz Heilstätten 

Kultur siedelt sich auch im Männersanatorium C7 und Badehaus C9 an: KulturBHS

Sektor D, abgeschlossen: Refugium Beelitz-Heilstätten

Ein weiterer Investor dort: Skaj

Dieser Anbieter renoviert auch das Männerlungenheilgebäude B1: Link

Hier der Link zum ursprünglichen Beitrag über die Beelitzer Heilstätten

Albrechtshaus

Wir nennen diesen Ort mit Klarnamen, weil hier wirklich nichts mehr zu retten ist.

Lange Zeit hatten wir vor dieses Objekt zu besuchen, nach mehreren Bränden fehlte uns die Lust. Durch einen Urlaub im Harz aber guckten wir auch hier einmal vorbei. Jetzt beim Bearbeiten der Bilder fehlt irgendwie die Stimmung die damals dort herrschte und den Besuch doch zu etwas besonderem machte. Trotz oder wegen der Zerstörung war es eine spannende Erkundung, auch das etwas abgelegene Haus fanden wir  architektonisch sehenswert.

Zur Geschichte:
Wie viele Lungenheilstätten wurde diese auch um 1900 erbaut. Die Landesversicherungsanstalt Braunschweig war der Bauträger und es konnten 40 Männer hier unterkommen. Ein Jahr später wurde daneben das Marienheim für 24 Frauen eingeweiht.
Die kleine Holzkirche ist dann 1905 eingeweiht worden und ist heute abgebaut um an anderer Stelle wieder in neuem Glanz zu erstrahlen.
In den weiteren Jahren erfolgten mehrere Ausbaustufen um mehr Patienten aufnehmen zu können. Das waren dann um 1930, 100 männliche und 80 weibliche Lungenkranke.
Auch in den DDR Zeiten wurde hier zuerst die Tuberkulose behandelt, bis es dann ein Fachkrankenhaus wurde. Gegen Ende ist es dann, bedingt durch den Rückgang der Lungenkrankheiten zum Sanatorium geworden. Eine Umwandlung in eine Rehaklinik nach der Wende brachte keinen wirtschaftlichen Erfolgt und so erfolgte 1993 die Schließung. Es gab dann Pläne für ein Luxus- oder Wellnesshotel, aber seit 2009 ruht hier auch die Planung dafür. In dieser Zeit muss es auch einen Teilabriss gegeben haben, da die SAT Bilder von 2000 bis 2009 eine Veränderung sichtbar machen. Der nördliche Teil der Klinik verschwand. Ein Großbrand 2013 machte das Gebäude dann zu einer Ruine, dieser Zustand dauert bis heute an.

Das Seuchenkrankenhaus

Diese Ansiedlung entstand erst in den 1820er Jahren, als hier eine Straße gebaut wurde.
Die Nutzung war hauptsächlich landwirtschaftlich und es gab auch ein Gasthaus mit Poststation.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier eine Krankenstation errichtet. Um die Jahrhundertwende wurde die Anlage erweitert und schließlich zu einem Krankenhaus umgebaut. Dieses wurde bis kurz nach dem 2. Weltkrieg betrieben, in diesem nutzte man als Lazarett.
Nach dem Krieg dann bis in die 1960er Jahre als Zentralklinik für eine Tuberkuloseart, später dann eine Nebenstelle des Kreiskrankenhauses, hier wurden „schwierige Fälle“ behandelt. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde das Krankenhaus aufgelöst und es zog eine Pflegeeinrichtung ein. Bis heute wird diese hier betrieben, aber auch große Teile der alten Gebäude stehen leer.

Kurheim der Stasi

Hier betrieb das Ministerium für Staatssicherheit der DDR ein Kurheim. Das alte Forsthaus wurde in den 1970er Jahren umgebaut. Man findet heute noch einige Überbleibsel davon, wie den aufwendigen Wellnessbereich, mit kleinem Schwimmbad, Sauna und Massageräumen.
Für Freizeit und Kultur war auch einiges vorhanden, wie eine Kegelbahn mit 2 Bahnen. Das doppelflüglige Haupthaus war auch recht imposant, aber heute weitestgehend leer oder vandaliert. Auch finden sich noch mehrere Finnhütten auf dem Gelände. Ein größerer Teich ist heute ausgetrocknet, dieser könnte auch zum Schwimmen geeignet gewesen sein.
Nach der Wende wurde es noch als Kurhaus genutzt, zuletzt war hier eine Gastronomie und ein Bildungsprojekt ansässig, zeitweise waren hier auch, in einer mittlerweile zerstörten Baracke, Flüchtlinge untergebracht.
Heute sind Pläne für eine neue Nutzung aufgetaucht, eine Glaubensgemeinschaft möchte hier ihr Domizil errichten.

Altes Krankenhaus

Das alte Krankenhaus steht nun schon über 30 Jahre leer, trotz einiger Kaufinteressenten ist es nicht gelungen hier wieder eine Nutzung zu etablieren.
Erbaut wurde es gegen Ende des 20. Jahrhunderts, weitere Infos waren nicht zu bekommen.
Heute ist das Gebäude weitestgehend leer, aber am Ende fanden wir in dem oberen Stockwerk noch einige alte Gerätschaften aus der aktiven Zeit.

Kindersanatorium

Das zuletzt als Kinderkrankenhaus genutzte Haus hat seine Ursprünge Mitte des 19. Jahrhunderts. Als Sanatorium für Tuberkulose und chronischen Atemwegserkrankungen wurde es hier erbaut und wurde hier in den 1920er Jahren in den jetzigen Zustand erweitert. Ein repräsentativer Bau mit einem großem umliegenden Park, der heute aber verwildert ist. Bänke und Klettergerüste tauchen auf dem Weg in das Haus aus dem Dickicht auf. Geschlossen wurde das Krankenhaus ein paar Jahre nach der Jahrtausendwende. Das Haus hatte Platz für 120 Betten. Heute wird es zwar noch bewacht, aber wir fanden schon viele Anzeichen von Vandalismus und Kabeldieben.

Heilanstalt und blaue Kirche

Vor mehreren Jahrhunderten begann hier alles mit der Errichtung einer Burg, auch eine Brauerei entstand hier.

Später dann, Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann das heutige Schloss errichtet. Es hatte über 100 Zimmer. Als hier ein junger Geistlicher herzog, änderte sich die Nutzung. Er etablierte im Ort eine Heilanstalt um später dann das Schloss in eine Heil- und Pflegeanstalt umbauen. Anfang des 20 Jahrhunderts wurden hier Waisenkinder und solche die in ihrem Elternhaus nicht gut aufgehoben waren aufgenommen. Die Pflege wurde dann mit der psychiatrischen Betreuung verknüpft.

In Zeiten des Nationalsozialismus versuchte der Geistliche noch sich dem NS-Regime zu entziehen, aber 1936 übernahm die NSDAP die Klinik und soll dort Zwangsmaßnahmen an Patienten vorgenommen haben. Um diese dunklen Zeit der Heilanstalt ranken sich einige Gräueltaten. Später dann wurde hier ein Reservelazarett eingerichtet und dieses dann auch ab Mitte 1941 mit über 2.000 Betten betrieben.

Als die Front näher rückte, wurde das Lazarett geräumt und von den Russen eingenommen. Bis in die 1980er Jahre betrieb man hier dann wieder eine Pflegeeinrichtung für chronisch und psychisch erkrankte Menschen. Das Haus ging dann kurz vor der Jahrtausendwende in den Besitz der Gemeinde über, die aber keine weitere Nutzung vor sah. Der Mangel an Instandsetzung setzt dem Haus zu, Pläne der Neunutzung scheiterten an der Größe und der einsamen Lage.

Sanatorium Lebensborn

Dieses Schloss wurde Ende des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil erbaut. In den Zeiten des 1. und 2. Weltkrieges war hier dann zuerst ein Krankenhaus, später dann ein Sanatorium untergebracht. Auch eine kleine Kapelle gab es hier.

Um die Zeit im Nationalsozialismus ranken sich heute einige dunkle Mythen. Man sagt das hier eine Kinderfabrik des Vereins „Lebensborn“ installiert wurde um dem Deutschen Reich, Kinder zu schenken die dem Rassenwahn entsprachen.

Als die Sowjetarmee nach dem Krieg den Ort übernahm wurden die Deutschen vertrieben und durch polnische Bewohner ersetzt. Später wurde aus dem Sanatorium dann eine landwirtschaftliche Schule. Mitte der 1990 Jahre kaufte ein Privatmann das Haus und wollte hier ein Hotel errichten, aber der Investor verschwand bis heute. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen ihn und seit einem Jahr wird das Gebäude wieder zum Verkauf angeboten.

01-2023
Dieses Sanatorium statteten wir zu Beginn des Jahres 2023 einen erneuten Besuch ab. Es kümmert sich immer noch niemand um das imposante Haus. Der Zustand ist auch bis auf weitere Beschmierungen fast identisch zu unserem Besuch vor über 2 Jahren.