Wir besuchten eine weitere Textilfabrik im Nachbarland.
Man(n) hörte vorher einiges, das hier Obdachlose hausen und alles sehr zerstört ist.
Nun kaputt ist es wohl, aber sieht nach Verwertung der Maschinen und Anlagen aus, auch frische Spuren von Gabelstaplern finden wir.
Aber trotzdem ist der Verfall allgegenwärtig und macht diesen Ort immer noch besonders für uns. Vielteich hat er früher schöner und aufgeräumter ausgesehen, aber wie wir ihn vorfinden mögen wir es. Als wir eine Treppe hinauf gehen wollen riecht es nach Rauch und angesichts des Hinweises auf die Bewohner lassen wir diese Etage doch lieber aus. Am Ende treffen wir noch auf einen Schrottdieb der sich aber von uns nicht stören lässt.
Der Zugang zum Gelände war abenteuerlich und gewagt, mit den Bildern im Gepäck nehmen wir den leichteren Weg nach draußen.
In dieser Stadt gab es eine lange Tradition in der Textilindustrie. Schon im 16. Jahrhundert begannen die Tuchmacher hier mit der Herstellung. Später in den Zeiten der Industrialisierung wurden dann große Fabriken errichtet.
Wir konnten hier eine Etage besichtigen in der noch die alten Maschinen standen. Das große Werk ist heute in Teilen weiter vermietet, es wurde auch schon einiges abgerissen.
Das Gebäude stellt die ehemalige Verwaltung eines großen Komplexes der Textilindustrie dar. Um die Jahrtausendwende wurde hie die Produktion eingestellt und damit auch die fast 100jährige Tradition in diesem Ort. Die Produktionshallen sind schon lange abgerissen und auch diese Verwaltung sollte folgen, aber als sich Proteste regten wurde das Vorhaben aufgegeben und auch ein Denkmalschutz aufgelegt. Pläne hier Wohnungen zu errichten sind bis heute aber noch nicht umgesetzt worden.
Heute ist das Haus entkernt, aber die beiden sehr schönen Treppenhäuser zeugen vom Glanz der vergangenen Jahre.
Wir stoßen auf die Alte Lederfabrik die angeblich das Ortsbild verschandelt. Als wir hier ankamen wussten wir auch wieso sich die Verantwortlichen Sorgen machen. Der Gehweg und das Umfeld sind von herab fallenden Teilen gefährdet. Der neue Eigentümer kümmert sich nicht um das Gelände, wie so oft sind der Gemeinde die Hände gebunden. Vor Ort finden wir kaum noch Ausstattungsgegenstände oder Informationen zum VEB, aber der Verfall in den Räumen ist schon stark und so macht die Fabrik für uns wieder was her. Besonders hervor zu heben die alte Küche mit einigen Hinterlassenschaften und einer Eisbahn auf dem Boden.
Die Teppichfabrik wurde in den 1920er Jahren gegründet und nur wenige Jahre in Betrieb, schon Ende der 1970er Jahre wurde sie wieder geschlossen. Die Erzeugnisse aber waren beliebt und qualitativ hochwertig, sogar bis in Regierungsbauten der USA schafften es diese Teppiche. In den Folgejahren waren die Gebäude einsturzgefährdet, heute fehlen schon teilweise die Dächer. Die Fabrik war eines der wenigen Beispiele einheimischer Industriearchitektur.
Vor ein paar Jahren kaufte die ortsansässige Bank das Areal um es in ein Zentrum der Kultur umzubauen, einige Millionen und die Zustimmung der örtlichen Politik sind noch nötig. Aber es gab Hürden, die Genehmigungen wurden nicht erteilt weil es hier wohl eine Überschwemmungsgefahr gibt. Nun ein halbes Jahr nach unserem Besuch begann der Umbau mit Auflagen zum Schutz vor dem Wasser.
Diese alte Textilfabrik liegt idyllisch umringt von den Bergen und sah im ersten Moment nicht einnehmbar aus. Die Rodung der Umgebung hat schon begonnen und alles ist sehr frei einsehbar und zudem auch belebt, also kurz entschlossen die einzig mögliche Lücke genutzt und zum Glück konnte man sich an Zäunen vorbei quetschen. Was man dann gesehen hat ist eine wunderschöne alte Fabrik mit allem Inventar aus früheren Zeiten. Erbaut in den 1920er Jahren und geschlossen schon in den frühen 70ern. Alle Webstühle und sonstigen Anlagen samt Garnrollen und Textilmustern sind scheinbar vollständig erhalten.
Ein Investor wollte es vor 10 Jahren zu einem Textilmuseum umbauen, aber offenbar gibt es rechtliche „Herausforderungen“ und das Projekt wurde nicht umgesetzt. Auch der Denkmalschutz hat hier wohl ein Wörtchen mitzureden.Vor kurzem brannte es im Nebengebäude.. Zum Glück griff dieses Feuer nicht auf die Hauptgebäude über, entfachte aber wieder die Diskussionen über die Nutzung des Komplexes.
Vor Ort deutet nichts darauf hin was mit der Fabrik geschehen soll, ob es hier einen Abriss, Umbau oder einfach nur ein Freischneiden gab wissen wir nicht.
In dieser Region gab es früher zahlreiche Strumpffabriken, große und kleine. Diese hier gehörte dann eher zu den großen der Branche. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gründete der Unternehmer die Fabrik, die er mit Innovationen und Gespür für die Geschäfte führte. In den folgenden Jahren wuchs die Fabrik und eine eigene Marke wurde kreiert. Im 2. Weltkrieg wurden dann hier Rüstungsgüter produziert und danach erfolgte die Enteignung. Dieser Standort wurde in das Kombinat zur Strumpfherstellung der DDR eingegliedert und produzierte hier bis Anfang der 1990er Jahre. Bald darauf wurde hier am Standort die Produktion eingestellt.
Die Ursprünge dieser Fabrik gehen schon über 200 Jahre zurück, als hier eine Fabrik der Textilindustrie errichtet wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts erlitt die Branche eine große Kriese und die Produktion wurde eingestellt. Ein Feuer vernichtete die alte Fabrik, die dann aber wieder aufgebaut wurde und mit einem neuen Produkt startete das jeder in seiner Wohnung brauchte. Bis kurz nach dem Krieg wurde produziert, dann aber durch die Schwierigkeiten in der sowjetischen Besatzungszone aufgegeben und später dann verstaatlicht. Bis in die 1990er Jahre stellte man hier Textilprodukte her und gliederte sich in ein großes Kombinat ein. Es gab nach der Wende kein Nutzungskonzept und seit dieser Zeit steht die Fabrik leer.
Besonders beeindruckend fanden wir das riesige Reproduktionsgerät, das einem großen Fotoapparat glich und die Färbeabteilung, welche schon den so typischen morbiden Charme hatte.
Über diesen alten VEB konnten wir kaum etwas in Erfahrung bringen. Gegründet gegen Ende des 19. Jahrhunderts, erfolgte hier die Liquidation Anfang der 1990er Jahre. Wir hatten hier schon früher einmal versucht hinein zu kommen und waren dann auch heute nicht besonders hoffnungsvoll. Aber es gelang und mit jedem Meter weiterer Erkundungen öffnete sich vor uns der so beliebte Verfall und Gammel. Besonders hübsch wie sich der Farn, im Kontrast zu den anderen Farben, hier ausbreitet.
Diese Textilfabrik wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet. Hier wurden über 100 Jahre lang Textilien und Wolle produziert. Diese große Fabrik war einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region. Heute sind Teile der Anlagen als Museum gesichert, aber der größte Teil steht leer und verfällt. Wenn man das Alter der Maschinen sieht, kann man sich vorstellen warum es hier am Ende zur Insolvenz kam.
Eine Modernisierung fand hier scheinbar in den letzten Jahrzehnten nicht mehr statt. Das Hochwasser in dieser Gegend zerstörte dann noch vieles an dem alten Bestand und man sieht wie das Wasser hier durch schoss und Schlamm und Geröll ablagerte.
Das war dann noch ein Schmankerl als Abschluss der Belgientour.