Das Heizhaus eines ehemaligen VEB Galvanotechnik. Der Betrieb nebenan war leider etwas stärker gesichert, da kürzlich hier ein Umweltskandal aufgedeckt wurde.
Archiv der Kategorie: Energie
Kraftwerk Plessa
Das Kraftwerk Plessa ist ein Industriedenkmal in der Gemeinde Plessa und eines der ältesten Braunkohlekraftwerke in Europa, das in seiner ursprünglichen Bausubstanz erhalten ist. Das Kraftwerk wurde 1927 durch den Elektrizitätsverband Gröba in Betrieb genommen. In den 1920er und 1930er Jahren gehörte es zu den modernsten Spitzenlastkraftwerken jener Zeit. Nach dem Ende der drei Hauptbauphasen 1942 besaß das Kraftwerk eine Leistung von 54 MW, welche aber nach Reparationsleistungen 1945 auf 34 MW sank. Im April 1992 wurde das Kraftwerk abgeschaltet und vom Netz genommen. Als Erlebnis-Kraftwerk wurde es 1998 unter dem Motto „Kraftwerk im Wandel“ in die Projektliste der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land aufgenommen und sein Abriss verhindert.
Vor kurzem (08-2018) wollten wir an einem freien Tag das Kraftwerk besuchen, aber ein Filmdreh von Pro7 verhinderte das. Deshalb kurz danach der nächste Versuch diesmal mit telefonischer Anmeldung. Ein freundlicher Empfang und eine kurze Führung, dann konnten wir uns ungehindert bewegen. Es hat sich nicht viel verändert hier. In der 2. Galerie versuchen wir mal andere Perspektiven zu zeigen.
Schön zu sehen das dieses Denkmal weiterhin erhalten wird. Ein Besuch ist allen Technik Interessierten zu empfehlen.
Das Kraftwerk wurde vor einiger Zeit an einen Privatperson verkauft, welche Art von Nutzung vorgesehen war ist nicht bekannt. Der Förderverein wurde vor die Tür gesetzt. Kurze Zeit später hatte der Besitzer scheinbar kein Interesse mehr und überließ die Anlage sich selbst. Das zog dann schnell Kupferdiebe und Kriminelle an, die sich daran machten Buntmetalle zu entwenden. Diese „Zeitgenossen“ machten einen riesigen Schaden an den historische Anlagen, eine Reparatur scheint nicht mehr möglich zu sein.
So statteten wir dem Kraftwerk einen 3. Besuch ab, ein paar neue Eindrücke und Drohnenbilder finden sich in der folgenden Galerie.
Heizhaus der Bahn
Ein kleines Heizhaus der Bahn, das nicht mehr gebraucht wird.
Toller Verfall und Rost.
VEB Rohrwerke
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand hier eine Papierfabrik, die dann während der Zeit des 2. Weltkriegs Flugzeugmotoren für Junkers produzierte. Nach dem Krieg wurden hier die VEB Rohrwerke gegründet mit Standorten in Bitterfeld und Muldenstein. Hier wurden zu DDR-Zeiten u.a. Rohre für die Erdöl-Pipeline “ Freundschaft “ hergestellt.
Nach der Wende gliederte sich der Muldensteiner Betrieb aus und wurde zur Rohrwerke Muldenstein GmbH. Zum 1. April 1991 wurde die Rohrwerke Muldenstein GmbH ein Tochterunternehmen der Klöckner Stahl GmbH Bremen, die 51 Mio. DM in die Modernisierung des Werks investierten. Die Rohrwerke Muldenstein GmbH wurde 2000 geschlossen, nachdem der Markt für Stahlrohre stark geschrumpft war. Dadurch gingen rund 300 Arbeitsplätze verloren.
Wir trafen einen Zeitzeugen der hier lernte und am Ende mit abschloss. Er erzählte von den schwierigen Produktionsbedingungen in der DDR, die sich aber auch nach der Wende nicht sonderlich besserten. Er war einer der letzten 10 Mann die hier beschäftigt waren und den Standort abwickelten. Der Abriss wurde kurz vor Vollendung wegen Denkmalschutzauflagen gestoppt. Übrig blieben die Reste der alten Hallen und ein moderner Solarpark, nebenan.
Die VEB Rohrwerke Bitterfeld wurden auch abgerissen, die Bilder davon sind von 2013.
Einheitskraftwerk Vogelsang
Die Einheitskraftwerke wurden ab 1943 im Deutschen Reich errichtet. Durch die Erfordernisse des Krieges, kam es zu einem erhöhten Bedarf an Elektroenergie. Deshalb sollten eine Reihe identischer Kraftwerke errichtet werden. Hier wurde mit dem Bau im April 1943 begonnen, das Braunkohlekraftwerk wurde aber nie fertig gestellt.
Die vorhandenen Anlagen wurden nach dem Krieg demontiert und in die Sowjetunion gebracht. Zurück geblieben ist nur der Rohbau. Dieser wurde von Polizei, Kampfgruppen und Zivilverteidigung als Übungsgelände genutzt.
Ein Abriss konnte von Naturschützern 1998 verhindert werden, da sich mittlerweile in der Umgebung ein wertvolles Biotop entwickelt hatte.
Dem Kraftwerk statteten wir 2016 einen erneuten Besuch ab. Diesmal präsentierte es sich im Nebel, sonst ergaben sich kaum neue Ansichten. Wie beobachteten ein paar Leute die scheinbar noch verwertbares aus den Ruinen holten, sie bargen das Holz aus dem 2. Schornstein.
Ein Werk voller Kraft
Ein großes Braunkohlekraftwerk in Deutschland.
hier müßten wir eigentlich 6 Punkte vergeben!
Das Haus der Energie
An diesem Standort gab es eine 60-jährige Kraftwerkstradition.
Als Braunkohlekraftwerk in Betrieb genommen, wurden die Anlagen aber als Reparationsleistungen in die Sowjetunion geschafft.
Anfang der 1950er Jahre wurde dann der Wiederaufbau begonnen und sogar erweitert. Die Leistung betrug jetzt 12 x 36 MW. Eine weiter Erweiterung erfolgte 1971. Ein Gasturbinen-Kraftwerk mit 6 x 27 MW wurde errichtet.
1994 wurde das Braunkohlekraftwerk stillgelegt, die 4 – 140 m hohen Schornsteine sind 2001 und die beiden verbliebenen vom Gaskraftwerk, sind 2013 gesprengt worden.
Noch ein Schwung Bilder
Gaswerk
Das Gaswerk wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Aber jetzt ist hier schon viele Jahre Schluss und viele Gebäude wurden schon abgerissen. Der Rest ist jetzt hier zu sehen. Wir wurden am frühen Vormittag von schönen Sonnenstrahlen überrascht, welche wie Laserstrahlen die alten Anlagen durchleuchteten.
Leider ist mittlerweile auch dieses wunderschöne Gebäude abgerissen.
Bahnheizkraftwerk
Die Bahnanlagen sind verschwunden, dieses Heizkraftwerk blieb aber stehen und bescherte uns tolle marode Eindrücke.
Kraftwerk am RAW
Hier wurde die benötigte Energie für das RAW „Teddy“ gewonnen. Als Besonderheit findet man die große Gondelbahn, mit der die Kohle ins Kraftwerk transportiert wurde.
Da am benachbarteten RAW Abrissarbeiten statt finden, wollten wir einmal nachgucken was mit dem Kraftwerk geschehen ist.
Hier wird im Umfeld neu gebaut, das Kraftwerk steht immer noch so da wie beim ersten Besuch.