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Textilfabrik

Wir besuchten eine weitere Textilfabrik im Nachbarland.
Man(n) hörte vorher einiges, das hier Obdachlose hausen und alles sehr zerstört ist.
Nun kaputt ist es wohl, aber sieht nach Verwertung der Maschinen und Anlagen aus, auch frische Spuren von Gabelstaplern finden wir.

Aber trotzdem ist der Verfall allgegenwärtig und macht diesen Ort immer noch besonders für uns. Vielteich hat er früher schöner und aufgeräumter ausgesehen, aber wie wir ihn vorfinden mögen wir es. Als wir eine Treppe hinauf gehen wollen riecht es nach Rauch und angesichts des Hinweises auf die Bewohner lassen wir diese Etage doch lieber aus. Am Ende treffen wir noch auf einen Schrottdieb der sich aber von uns nicht stören lässt.

Der Zugang zum Gelände war abenteuerlich und gewagt, mit den Bildern im Gepäck nehmen wir den leichteren Weg nach draußen.

Kraftwerk

Dieses Kraftwerk versorgte früher einmal die umliegende Großindustrie mit Energie. Heute gibt es diese als Gesamtkomplex nicht mehr und damit ist die zentrale Energieversorgung nicht mehr rentabel. Das Kraftwerk ist auch schon stark demontiert worden. Viel ist hier nicht mehr zu sehen. Die Erkundung insgesamt war spannend, da auf dem Gelände noch Betrieb herrscht.

Textilfabrik

In dieser Stadt gab es eine lange Tradition in der Textilindustrie. Schon im 16. Jahrhundert begannen die Tuchmacher hier mit der Herstellung. Später in den Zeiten der Industrialisierung wurden dann große Fabriken errichtet.
Wir konnten hier eine Etage besichtigen in der noch die alten Maschinen standen. Das große Werk ist heute in Teilen weiter vermietet, es wurde auch schon einiges abgerissen.

Kirche M.H.

M.H. steht für Maria Heimsuchung, so sind ja einige Kirchen benannt.
Die Ursprünge dieser Kirche gehen sogar bis in das 14. Jahrhundert zurück. Als aber der Ort wuchs und das Gotteshaus zu klein und auch baufällig wurde, errichtete man dieses im 16. Jahrhundert neu. Es folgten weitere Umbauten und ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche Anfang der 1700er Jahre.
Im den beiden Weltkriegen wurden bis auf eine, die Glocken für Kriegszwecke eingeschmolzen.
Heute steht die Kirche ohne Friedhof und Pfarrhaus da, da die ursprünglichen Bewohner vertrieben wurden und Platz für Neubauten geschaffen wurde. Das geschah in den 1950er und 1980er Jahren. Auch der Innenraum der Kirche wurde mehr und mehr mutwillig zerstört und wurde am Ende als Lager genutzt.
Ab den 1990er Jahren gründete sich ein Verein der sich um den Erhalt und die Sicherung des Gebäudes kümmert. Auch deshalb wurde die Kirche zum Kulturdenkmal erklärt und ist heute wieder im Besitz der römisch-katholischen Kirche.

Haus der Diva

Wenn man Wohnhäuser dokumentiert, beschleicht sich bei uns immer das Gefühl in den Privatbereich der letzten Bewohner einzudringen.
Wie so oft stellt sich die Frage, warum wurde alles zurück gelassen? ist es immer das Ableben der letzten Bewohner?

Hier ist es eindeutig, die Alte Dame lag hier mehrere Wochen tot in der Badewanne. bis man sie fand und sie ihre letzte Ruhe finden konnte.

Sie hatte sich hier zu Lebzeiten ein schickes Heim gestaltet. Es gab einen kleine Terrasse mit Teich, der Blick auf die Natur und umgebenen Felder war unbebaut. Ihr Heim war klein aber schick gestaltet, auch ihre Kleider zeugten davon, das sie sich gerne modern kleidete. Am Ende lebte sie aber zurück gezogen in ihrem kleinen Reich und hatte kaum Kontakt zur Außenwelt.

Heute ist das Grundstück wieder belebt und wird wieder neu gestaltet.

Mäusebunker

„Der Mäusebunker“, so wird die Forschungsreinrichtung für experimentelle Medizin im Volksmund genannt.

Er wurde von 1971 bis 1981 errichtet. Betreiber waren die Charité Berlin, das Klinikum Steglitz und Institut für Hygiene und Umweltmedizin. Die Einrichtung war von Anfang an umstritten, zum einen wegen der Tierversuche und zum anderen wegen der hohen Kosten.

Später wurde der Bau Gegenstand von Architekturgeschichte und Denkmalpflege. Sein einzigartiges Aussehen, mit den kleinen Fenstern und herausstehenden Lüftungsrohren zogen Interessierte an.
Hier fanden während der Nutzungsphase Tierversuche, sowie die Aufzucht der Tiere für die Experimente statt.

Im Inneren konnte alles flexibel gestaltet werden, da es kaum tragende Wände gibt. Mitte 2020 wurden hier alle Versuche eingestellt.

Seitdem es Abrisspläne für den Mäusebunker gibt, regt sich Widerstand und es entstand eine Diskussion um das Bauwerk, die bis heute anhält.

Das Autohaus

Das Autohaus war Händler für KIA und Lada Fahrzeuge, auch eine freie Werkstatt wurde hier betrieben.
Leider schloss das Autohaus, angeblich wegen persönlicher Diskrepanzen der Eigentümer, wie es schien wurde die Werkstatt aber noch weiter betrieben. Aber warum das hier am Ende so fluchtartig verlassen wurde erschließt sich uns nicht. Gab es einen Schicksalsschlag? Warum lässt man 2 Fahrzeuge mitten im Reparaturprozess auf der Hebebühne zurück? Nach unserem Besuch gab es ein vernichtendes Feuer im Autohaus, die Werkstatt war der Brandherd und man vermutet hier Brandstiftung.

Das Autohaus bot ein Bild der Verwüstung, die Neufahrzeuge und Wagen die hier zur Reparatur standen, waren demoliert, einfach alles wurde heraus gerissen und umher geschleudert. Wieder einmal ein ein Abbild der Gesellschaft und ein Beispiel wie sich solche Orte rasant zum Schlechten entwickeln, sobald sie auf Karten auftauchen oder einige bekannte Leute dort filmen.

Blech für die Bahn

Am Ende wurden scheinbar viele kleinere Bahnutensilien produziert, auch Blechfässer, Kannen u.ä. fanden wir noch. Die Produktionsmittel sind allesamt in die Jahre gekommen, wann der Betrieb hier aber geschlossen wurde ist uns nicht bekannt.

Nadelbaumhotel

Dieses Hotel mit angeschlossener Gastronomie ist schon rund 100 Jahre alt, genaues wissen wir nicht aber es gibt viele alte Postkarten von dem Haus. Daraus lässt sich schließen, das es hier schon sehr lange eine gute Adresse im Ort war. Aber der Zahn der Zeit nagte am Etablissement und wie man an der Ausstattung sieht war es in die Jahre gekommen. Viele andere Unterkünfte in der Region boten mehr Komfort. So kam es wie bei einigen Herbergen hier, es musste schließen. Die Zimmerpreise die wir fanden waren auch nicht unbedingt moderat für die damalige Zeit.