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Gefängnis

Das Gefängnis wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und konnte damals rund 350 Männer inhaftieren. Später wurde es immer weiter ausgebaut und auch ein altes Kloster daneben wurde integriert und zum Frauentrakt umgebaut. Die Verbindungen wurden dann auch über Straßen der Innenstadt mit kleinen Brücken realisiert.

Das machte den ganzen Bau unfassbar unübersichtlich. Das bisher verwickelste Gebäude das wir je erkundeten. Der Zugang war sehr glücklich möglich geworden und man hatte immer im Kopf, das man da ja auch wieder raus musste. Wie man sich denken kann, ist ein anderer Weg bei solch einer Art von verlassenem Ort nicht so einfach möglich wie sonst. Also irrten wir umher um den Männertrakt zu finden und standen dann irgendwann in dieser Halle von der sternförmig die Zelltrakte abgingen.

Das Frauengefängnis war dann aber viel wohnlicher gestaltet und das gefundene Spielzeug lässt darauf schließen, das hier auch Mütter mit ihren Kindern inhaftiert wurden.
Die Innenstadtlage des Gefängnisses war den Stadtvätern aber ein Dorn im Auge und es wurde ein neues Gefängnis am Stadtrand gebaut. Seit 20 Jahren stehen die alten Gebäude nun leer.

Casa della Nona

Dieses kleine Häuschen liegt an einem kleinen Berg. Man sieht es schon von der Straße aus aber wie kommt man hin? Die Zufahrt existiert fast gar nicht mehr aber ist dann doch noch zu erkennen. Hier lebte man in bescheidenen Verhältnissen. Wenn man dem Kalender in der Küche glauben kann, wohnt hier seit 30 Jahren niemand mehr. Der Zustand des Hauses und die noch vorhandenen Einrichtung passt auch zu den 1990er Jahren.

Hydro Power Plant

Dieses Kraftwerk ist Teil eines großen ehemaligen Mineralien Werkes in Italien. Der unglaubliche Mix aus alten Maschinen, Rost und der sich langsam wieder zurück kämpfenden Natur war einfach atemberaubend. Anfang der 1970er Jahre wurde es stillgelegt und durch ein modernes Kraftwerk ersetzt. Inzwischen ist es im Besitz der Gemeinde, die jedoch keine Verwendung für die Gebäude findet.

Villa Crypta

Leider finden wir wenig historisches über diese Villa. Heute ist sie leer und besticht aber noch durch ihre aufwendige und schöne Gestaltung. Der Eingangsbereich mit Säulen und Deckenverzierungen und die Räume mit den typischen Bemalungen.
Die Crypta wurde aufgebrochen und geplündert. Schon seltsam das sich Menschen dazu hinreißen lassen.

Villa Pompadour

Als wir diese Villa sahen, glaubten wir nicht das wir richtig sind. Ein eigentlich einfaches Haus tauchte vor uns auf. Als wir das Erdgeschoss betraten verstärkte sich der Eindruck auch. Es war zerwohnt und sehr unordentlich hier, eigentlich fast eine Messiwohnung. Alles sehr einfach eingerichtet. Aber dann gab es 2 Räume die aus der Zeit gefallen sind. Einmal das Büro, hier arbeitete ein geschätzter Anwalt und dann der große Saal mit wunderschönen Wandbemalungen und stilvollen Möbeln. Solche großen Unterschiede haben wir noch nicht gesehen. Dieser große Raum wurde scheinbar, während unten gelebt wurde in Ehren gehalten.

 

Mappamondo della Pace

Mappamondo della Pace ist ein Globus mit 10m Durchmesser, nach dem Bau war er der Größte rotierende Globus der Welt und wurde in das Rekordbuch aufgenommen. Die Idee dazu hatte ein Bauunternehmer in den 1970er Jahren und setzte das Projekt dann um. Nach 5 Jahren Bau wurde dieser 1988 eingeweiht. Der Unternehmer war selbst am Bau beteiligt und nannte den Globus in der Hoffnung auf Frieden zwischen den Völkern „Mappamondo della Pace“ (Weltkarte des Friedens).
2 Motoren treiben das 180 Tonnen schwere Holzbauwerk an. Dessen Oberfläche wurde aus Glasfaser gefertigt. Im Inneren und in den Gebäuden wurden Geräte ausgestellt die bei der Arbeit verwendet wurden und die der Mann gesammelt hatte.
Aus Sicherheitsgründen wurde dann 2010 ein öffentlicher Zutritt verboten. Der Sanierungsplan wurde bis heute nicht umgesetzt, weil die Mittel dafür nicht erbracht werden konnten. Der Bauherr verstarb auch 2011 und damit das Herz des Projekts.

Die Burg der Bilder

In einer kleinen abgelegenen Gemeinde in den Bergen, wo die Natur das Sagen hat, sticht eine dekadente Schönheit hervor, die Burg der Bilder. Es sieht aus wie eine kleine Festung aber es wenig darüber bekannt. Einzig das es hier im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Vor rund 100 Jahren kaufte es dann ein Ingenieur und baute es um, so das es sein jetziges Aussehen bekam. Ab jetzt wurde hier dauerhaft gewohnt und auch Landwirtschaft betrieben. Warum es heute leer steht ist nicht bekannt, aber vor einiger Zeit wurde die Burg in die Denkmalliste aufgenommen und es gibt Bestrebungen zur Renovierung. Wahrscheinlich wurde auch in dieser Zeit die Villa mit den s/w Bildern „verschönert“ um Interessenten anzulocken.
Wir finden, das gibt der sonst leeren Burg, einen gewissen Charme.

Villa Gozzadini

Diese große Villa liegt umgeben von einem riesigen Park, aber schon von weitem sieht man den schlechten Zustand des Anwesens.
Die Ursprünge gehen ins 16. Jahrhundert zurück, als eine Adelsfamilie sich das hier aufbaute und damit Vorreiter dieser Art von Ansiedlungen in der Nähe der Städte war. Auch der Park wurde aufwendig gestaltet und umgeben vom Ackerland wurde hier gelebt. Es folgten dann vor 300 Jahren Erweiterungen der Villa, die bis heute Bestand haben. Wir finden im Erdgeschoss schöne Räume mit Wandgemälden und Terrakottaböden und aufwendig gebaute Kamine und Türrahmen. Als der Graf starb und die Tochter das Erbe antrat, vermachte sie fast alles an ein Krankenhaus der Stadt. Das konnte dadurch zu einem der besten des Landes werden. Aus dem letzten Jahrhundert gibt es wenige Informationen über die Geschichte, im 2. Weltkrieg kamen hier Flüchtlinge unter. Jetzt steht die Villa schon einige Jahre leer und Pläne zur Nutzung wurden bisher nicht umgesetzt.

 

 

Casale dell Artista

Leider kommen wir hier wohl ein paar Jahre zu spät, die schöne Villa, auch als Künstlerhaus bekannt, ist schon arg demoliert bzw. ausgeräumt. Jetzt kann man nur erahnen wie das Atelier mal ausgesehen hat und der Künstler hier seiner Passion nachgekommen ist. Der Wohnbereich ist auch nicht mehr ansehnlich, alles ist zerwühlt. Einzig die schönen Deckenmalereien lassen den früheren Glanz erkennen.
Auf dem Grundstück gibt es noch eine kleine private Kirche.