Chemiebetrieb

Eigentlich hatten wir das Gelände nicht mehr auf dem Schirm. Aber irgendwann keimte die Idee dort wieder einmal vorbei zu schauen, da der letzte Besuch 10 Jahre zurück liegt könnte der Verfall ja auch schon fortgeschritten sein.

Unsere Erwartungen wurden übertroffen, Labore über Labore, Behälter über Behälter, Flaschen über Flaschen, Verfall über Verfall. Die Natur hat hier die Kontrolle übernommen.

Eine Location ganz nach unserem Geschmack. Deshalb sind es auch ein paar mehr Bilder geworden, die Auswahl viel aber dennoch schwer.

Das Neue Schloss

Ein Schloss das noch gar nicht so alt ist, es wurde vor knapp 100 Jahren erbaut. Nach dem Krieg wurde das Schloss für die medizinische Pflege genutzt, bis es vor einigen Jahren in private Hände viel und seitdem nicht mehr dauerhaft bewohnt wird.

Haus der Diva

Wenn man Wohnhäuser dokumentiert, beschleicht sich bei uns immer das Gefühl in den Privatbereich der letzten Bewohner einzudringen.
Wie so oft stellt sich die Frage, warum wurde alles zurück gelassen? ist es immer das Ableben der letzten Bewohner?

Hier ist es eindeutig, die Alte Dame lag hier mehrere Wochen tot in der Badewanne. bis man sie fand und sie ihre letzte Ruhe finden konnte.

Sie hatte sich hier zu Lebzeiten ein schickes Heim gestaltet. Es gab einen kleine Terrasse mit Teich, der Blick auf die Natur und umgebenen Felder war unbebaut. Ihr Heim war klein aber schick gestaltet, auch ihre Kleider zeugten davon, das sie sich gerne modern kleidete. Am Ende lebte sie aber zurück gezogen in ihrem kleinen Reich und hatte kaum Kontakt zur Außenwelt.

Heute ist das Grundstück wieder belebt und wird wieder neu gestaltet.

Mäusebunker

„Der Mäusebunker“, so wird die Forschungsreinrichtung für experimentelle Medizin im Volksmund genannt.

Er wurde von 1971 bis 1981 errichtet. Betreiber waren die Charité Berlin, das Klinikum Steglitz und Institut für Hygiene und Umweltmedizin. Die Einrichtung war von Anfang an umstritten, zum einen wegen der Tierversuche und zum anderen wegen der hohen Kosten.

Später wurde der Bau Gegenstand von Architekturgeschichte und Denkmalpflege. Sein einzigartiges Aussehen, mit den kleinen Fenstern und herausstehenden Lüftungsrohren zogen Interessierte an.
Hier fanden während der Nutzungsphase Tierversuche, sowie die Aufzucht der Tiere für die Experimente statt.

Im Inneren konnte alles flexibel gestaltet werden, da es kaum tragende Wände gibt. Mitte 2020 wurden hier alle Versuche eingestellt.

Seitdem es Abrisspläne für den Mäusebunker gibt, regt sich Widerstand und es entstand eine Diskussion um das Bauwerk, die bis heute anhält.

Das Autohaus

Das Autohaus war Händler für KIA und Lada Fahrzeuge, auch eine freie Werkstatt wurde hier betrieben.
Leider schloss das Autohaus, angeblich wegen persönlicher Diskrepanzen der Eigentümer, wie es schien wurde die Werkstatt aber noch weiter betrieben. Aber warum das hier am Ende so fluchtartig verlassen wurde erschließt sich uns nicht. Gab es einen Schicksalsschlag? Warum lässt man 2 Fahrzeuge mitten im Reparaturprozess auf der Hebebühne zurück? Nach unserem Besuch gab es ein vernichtendes Feuer im Autohaus, die Werkstatt war der Brandherd und man vermutet hier Brandstiftung.

Das Autohaus bot ein Bild der Verwüstung, die Neufahrzeuge und Wagen die hier zur Reparatur standen, waren demoliert, einfach alles wurde heraus gerissen und umher geschleudert. Wieder einmal ein ein Abbild der Gesellschaft und ein Beispiel wie sich solche Orte rasant zum Schlechten entwickeln, sobald sie auf Karten auftauchen oder einige bekannte Leute dort filmen.

Blech für die Bahn

Am Ende wurden scheinbar viele kleinere Bahnutensilien produziert, auch Blechfässer, Kannen u.ä. fanden wir noch. Die Produktionsmittel sind allesamt in die Jahre gekommen, wann der Betrieb hier aber geschlossen wurde ist uns nicht bekannt.

Nadelbaumhotel

Dieses Hotel mit angeschlossener Gastronomie ist schon rund 100 Jahre alt, genaues wissen wir nicht aber es gibt viele alte Postkarten von dem Haus. Daraus lässt sich schließen, das es hier schon sehr lange eine gute Adresse im Ort war. Aber der Zahn der Zeit nagte am Etablissement und wie man an der Ausstattung sieht war es in die Jahre gekommen. Viele andere Unterkünfte in der Region boten mehr Komfort. So kam es wie bei einigen Herbergen hier, es musste schließen. Die Zimmerpreise die wir fanden waren auch nicht unbedingt moderat für die damalige Zeit.

Freizeitzentrum

Wann dieses Freizeitcenter gebaut wurde, können wir nicht genau datieren, es scheint aber noch nicht so alt zu sein.
Das Äußere lässt auf Funktionsbau schließen.

Was am Ende aber recht deutlich wird, das die Einrichtung die Schließungen währen der Corona Jahre nicht überstanden hat, viele Hinweise auf die damalige Zeit sind noch vorhanden.

Was man noch findet sind einige Rezensionen, die allesamt positiv waren. Ob es die Bowlingbahn ist, der Tennisplatz oder das Fitnesscenter, sowie die Veranstaltungen und das kulinarische Angebot, es kam bei den Gästen an. Heute ist hier vieles zerstört im Untergeschoss wurde schon gewütet und es regnet hinein. Das Sportstudio hingegen sieht so aus, als ob es jederzeit wieder an den Start gehen könnte. Die Geräte sind allesamt in Ordnung und man könnte hier wieder trainieren.

Bikertreff

Diese Gaststätte hatte einige Besitzer, es begann als Gasthof „Härtwig“ um dann später zum Erbgericht zu werden. Die letzten Namensgebungen waren Bergland und zuletzt das Biker-Hotel.
In diesem Ort war das Haus mit seiner zentralen Lage Herberge für viele Feiern und Veranstaltungen, wie Jugendweihe, Schulanfang, Disko und Tanz, auch als Kino diente es.
Nach der Wende kam keiner der Betreiber richtig in Schwung, auch der Biergarten wurde durch seine Lage an der Hauptkreuzung nicht so richtig angenommen. Am Ende wollte auch keiner die günstige Übernachtung buchen, da die Gastwirte oft ein abschreckendes Auftreten hatten.
Anfang 2024 wurde das Fachwerkhaus abgerissen und jeder dachte das die Gemeinde hier etwas neues entwickelt, aber heute liegt hier ein Schuttberg und oben drauf steht der Bagger. Man munkelt das der Abrissunternehmer pleite ist, aber genaues weiß niemand. Der Karnevalsverein hat den Schuttberg dann auch „Mont Klamott“ getauft.