Zu Besuch bei der Bundeswehr

Wir konnten bei einen offiziellen Besichtigungstermin auf einem Bundeswehrgelände teilnehmen. Wie wir später erfuhren, gab es einige Probleme bis das Ganze genehmigt wurde, so richtig gewollt ist das wohl nicht.

Die militärische Nutzung begann hier 1893 und hat alle Truppen als Nutzer, welche in den entsprechenden Jahren hier was zu sagen hatten.

Auch die GSSD hatte hier einiges genutzt und gebaut. Die Bundeswehr macht jetzt auch in diesen alten Bauten ihre Übungen.
Wir konnten ein paar alte Wohn- und Lagerbauten der GSSD, ein Krankenhaus – auch in GSSD Bauweise, das ehemalige GSSD Museum mit Denkmal, einen Übungshubschrauber, ein altes Lagerhaus sowie das Areal der ehemaligen GSSD Kaserne mit Kraftwerk besichtigen. Der Tag hatte alles zu bieten. Der Wachschutz zeigte uns vieles und am Ende ließ uns eine Reifenpanne viel Zeit zur Bergung des Autos aus dem Sperrgebiet verlieren. Aber es war ein ereignisreicher Tag mit vielen spannenden Einblicken.
Danke dem Kalten Krieger für die Organisation (Kanal wurde mittlerweile gelöscht, Stand 2023).

Das Hanseschloss

Erbaut wurde dieses Schloss in der jetzigen Form um 1830 in der Nähe einer Hansestadt.
Eine Persönlichkeit aus einer größeren Stadt kaufte ein paar Jahre später das Anwesen und dessen Familie blieb hier auch bis 1945 und bewirtschaftete das Gut. Auch der umgebene Park wurde neu gestaltet. Die Familie wurde nach dem Krieg enteignet und die russischen Besatzer richteten hier ein Altersheim ein.

Die Wende zog dann Investoren hier her. Pläne entstanden, hier ein Tagungszentrum zu errichten. Fördergelder flossen und es wurde sogar angefangen das Schloss zu sanieren. Man begann mit dem Dach, Fenster und Fassade. Aber die Pläne wurden nicht umgesetzt und das Anwesen stand weiterhin leer. Es erfolgten weitere Besitzerwechsel unter anderem auch Leute, die nur Fördermittel abgreifen wollten. Heute steht das Schloss wieder zum Verkauf.
Die letzten Interessenten sprechen von einem Seniorenwohnsitz, der hier entstehen soll. Wir werden sehen ob das umgesetzt wird.

Kirchenruine

Das Gut Käcklitz existierte hier von 1321 bis 1968, als die letzte Familie den Ort verließ. Im Zuge der Umgestaltung der Landwirtschaft wurde die Liegenschaft aufgegeben. Heute ist Käcklitz eine Wüstung.
Die Kirche ist ein frühgotischer Bau aus Backstein. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche im Inneren wiederhergestellt, in den 1950er Jahre wurde neu geweißt und die Wände mit Biebelsprüchen verziert.
Hier wurde der letzte Gottesdienst 1968 abgehalten. Das Dach der Kirche wurde um 1970 zerstört.
Seit 1946 führte die Panzerstraße Nr.6 der Roten Armee durch den Ort. 2x im Jahr fanden hier auch Manöver statt, die verlassenen Gebäude wurde für Übungen benutzt.
Heute ist der Kirchturm saniert und als Aussichtsturm zugänglich.

KKW Stendal

Dieses Kernkraftwerk ist nie in Betrieb gegangen. Heute ist es teilweise abgerissen. Es sollte die bis dahin größte Energiegewinnung in der DDR werden, es war eine Leistung von 4.000 Megawatt geplant.

Die Planung begann 1970 und der Bau sollte 1980 abgeschlossen sein. Da Lieferschwierigkeiten auftraten, wurde zuerst der Bau von kleineren Reaktoren beschlossen, ähnlich der im KKW Lubmin eingesetzten. Die Baustelle wurde Ende 1974 eröffnet. Es entstanden Wohnhäuser, Eisenbahnanbindung, Straßen, eine Poliklinik und Schulen sowie Kultureinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten und Gaststätten.

Später erfolgte dann wieder eine Planänderung, weil es in Harrisburg eine Reaktorhavarie gegeben hatte, jetzt sollte auf Vorschlag der Sowjetunion ein anderer Typ eingebaut werden. Die Arbeiten begannen zu Beginn der 1980er Jahre, die ständigen Planänderungen und das Unglück in Tschernobyl verzögerten das Bauvorhaben weiter und jetzt sollte zu Beginn der 1990er Jahre der erste Block ans Netz gehen.

Mit der Wende wurde das Projekt dann begraben. Bis dahin war Block A zu 75%, Block B zu 50% und die Nebenanlagen zu 55% fertiggestellt.
Wegen den neuen Bestimmungen in der BRD, musste ein neues Genehmigungsverfahren durchlaufen werden. Ende 1990 wurde ein Baustopp verfügt.
Es begann ein Gezerre auf allen Ebenen um die Weiterführung des Projektes, die Kosten explodierten. Auch der Umbau zu einem Steinkohlekraftwerk wurde erwogen. 2010 wurden dann all diese Pläne auch auf Eis gelegt.

Heute haben sich auf dem Areal ein paar Firmen angesiedelt. Die hier gezeigten Rohbauten und der Rest des Block A stehen jetzt weiter ungenutzt in der Gegend.

Waschmittelfabrik

Über diese verlassene Fabrik konnten wir wenig heraus bekommen. So müssen die Eindrücke vor Ort reichen um Schlüsse über die letzte Nutzung zu ziehen.
Wie es scheint ist hier nach der Wende wenig passiert und der Verfall deutet auf Jahrelangen Leerstand hin. Die gefundenen Anlagen sind auch weitestgehend alle aus DDR Zeit.
Wir sehen einige Behälter mit Waschprodukten oder deren Verpackungen. Ein Teil der Fabrik wird heute genutzt, der aufgegebene aber ist in sehr schlechtem Zustand. Mauerteile im 1. OG fehlen und lassen eine gute „Belüftung“ zu. Fast alles an Einrichtung ist zerschlagen und beschmiert. Es liegen einige Behälter herum, deren Inhalt fraglich ist. Im Keller ist es feucht und modrig. Diese Bilder haben wir mitgebracht.

11-2024
Nachdem wir feststellen mussten, das wir damals doch einige Teile des verwinkelten Werkes ausgelassen haben, kamen wir noch einmal wieder.
Der Zugang war diesmal etwas beschwerlicher, aber gelang. Die Teile die jetzt auf dem Plan standen waren hinter maroden Türen versteckt. Aber es lohnte sich, ein Labor kam zum Vorschein und ein großer Raum mit vielen Waagen, vielleicht das Verpackungslager damals. Ansonsten nicht viel Veränderung hier, außer das es immer brüchiger wird.

Der vergessene Fliegerhorst

Das sind die Reste eine Fliegerhorstes.
Heute stehen noch 2 von 3 Hangars und die Ruinen von 2-3 Verwaltungsgebäuden, mittlerweile scheinen diese Rest vergessen zu sein.
Die Gründung des Fliegerhorstes erfolgte hier um 1934 und genutzt wurde der Flugplatz zum Einfliegen und Einführen von neuen Flugzeugen. Bis zum Kriegsende waren hier dann verschiedene Truppenteile stationiert.
Danach übernahm die Rote Armee das Gelände. Hier war ein Panzerregiment, Mot-Schützen, Pioniere und andere Einheiten stationiert. Ein Feldflugplatz bauten die Sowjetischen Streitkräfte neu.
Nach dem Abzug fand sich keiner der das Gelände nutzen wollte und der Verfall begann. Der Abriss eines Hangar für eine Industrieanlage erfolgte vor rund 15 Jahren. Der Rest wird langsam von der Natur zurück erobert. Einige Teile der Deckenkonstruktion der Hangars sind schon herab gestürzt.